Beim Schwarzfahren erwischt

Ich wüßte nicht, dass ich in meinem Leben mal schwarz gefahren – also ohne Ticket – bin. Jedenfalls nicht bewußt. Auch diesmal nicht. Und trotzdem hat es mich erwischt. Eigentlich ja uns. Denn wir waren zu zweit unterwegs.

Er will nicht so wie wir

An einem schwülheißen Morgen begleitete ich meine Tochter zum Arzt. Man hat ja schließlich nix anderes vor an seinen freien Tagen. Aber mal raus und so. Grund ist dann fast egal.

Wir also – wie immer – in die Tram gestiegen und zum Ticketautomaten marschiert (an den Haltestellen gibt es hier keine Automaten). Bei uns kann man 4-er-Ticktes erwerben per Kreditkarte. Das machen wir – auch – immer so. Passt ja auch super: ich muss kein passendes Kleingeld dabei haben und 4 Tickets brauchen wir zu zweit auch.

Diesmal erhielt ich allerdings ne Fehlermeldung von dem guten Ding, dass keine Verbindung aufgebaut werden konnte. Ich es also nochmal versucht. Nix. Und noch einmal. Diesmal hab ich sogar vorab nach meiner Pin geschaut, ob die auch stimmt. Aber der Automat wollte nicht. Ein Blick in den Geldbeutel zeigte: nur einen 50-Eur-Schein dabei. Und die Bahn voller Kids. Da konnte Keiner wechseln.

Was also tun? An dem Automaten steht keine Automatennummer oder Servicehotline. Nix. Den Fahrer soll man nicht anquatschen – da hängen große eindeutige Schilder. Also hingesetzt.

Und dann kamen Sie

Wir sind fast am Ziel. Eine Station vor unserer. Die Bahn fährt los, bremst gleich noch einmal ab und lässt noch Jemanden einsteigen. Ich sag noch: „Er hat seinen sozialen Tag. Nett von ihm.“

Aber dann kamen Sie… die Kontrolleure…

Ich hatte ein reines Gewissen und erklärte dem Kontrollierenden die Situation. Er war vielleicht schlecht drauf oder immer so, auf jeden Fall kam er mir sofort mit: „Dann müssen Sie mit aussteigen und ich schreib Ihnen ein Ticket.“. Ich versuchte noch, ihn davon zu überzeugen, mit mir zusammen den Automaten zu überprüfen, aber das lehnte er ab und bestand darauf, auszusteigen.

Hat ja irgendwie auch gepasst: wir wollten eh hier raus.

Der Strafzettel und dann die Lauferei

Nun ja, zu reden hatte der Herr mit mir immer noch nichts, sondern schrieb einfach fleißig seine beiden Tickets. Machte schließlich für Jeden von uns 60,00 EUR. Wir haben es ja…

Alle Versuche mit ihm oder seinen Kollegen (sie waren zu dritt) zu kommunizieren prallten ab. Ich bekam nur lapidar zu hören, dass wir uns in Straße xy melden sollen, die ja „da hinten“ ist. Darüber konnte er dann plötzlich reden. Ich war dann aber nicht mehr freundlich aufgelegt und fragte ihn nun, wo das denn genau sei. Ich bin nicht aus der Ecke – bin ja mit der Tram hingefahren. „Na da bei Autowerkstatt xy.“. Ja – das weiß ich als Tramnutzer natürlich. Egal. Wir nahmen unsere Tickets und gingen.

Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass die 3 Herren bestimmt 5 Kids aus der Bahn geholt haben und noch ein paar Erwachsene. Hatte sich also gelohnt.

Nach unserem Arztbesuch machten wir uns also auf den Weg zu Straße xy. „Um die Ecke“ waren dann mal 20 Minuten strammer Fußweg. Aber zumindest die Sonne schien und wir waren mal zusammen unterwegs.

Blöd nur, dass wir dann vor einem Bürogebäude am Straßenbahnhof standen und der einzige Herr, der für unsere Sache zuständig gewesen wäre, in einem Meeting saß.

Was solls. Gibt ja Leute, die haben zu viel Zeit an ihren freien Tagen. Also sind wir dann auch noch zur Stadtmitte getobt und haben das dort ansässige Kundencentrum gestürmt.

Tja – natürlich war es damit nicht getan. Sonst würde ich hier wahrscheinlich auch nicht sitzen und darüber schreiben.

Der Herr dort war mega freundlich, hörte sich unsere Story an und erklärte uns, dass er das noch nicht überprüfen kann, da die Übermittlung immer eine Weile dauert. Wir mögen doch bitte in der nächsten Woche noch einmal vorbei kommen.

Die Überprüfung

Fast eine Woche später beehrten wir diesen Herr also noch einmal mit unserer Anwesenheit. Anscheinend hat er schon auf uns gewartet, denn er lächelte uns freundlich zu und erklärte, dass er zwischenzeitlich mit den entsprechenden Kontrolleuren gesprochen hat. „Cool, dann ist das ja geklärt!“ dachte ich.

Wie man sich doch irren kann!

Die Herren – alle 3 wohlbemerkt! – haben nämlich angegeben, dass wir nach Ihnen in die Bahn gestiegen sind und uns dann sofort hingesetzt haben. Ohne Versuch, ein Ticket zu ziehen.

Vielleicht ist nachzuvollziehen, dass ich „etwas“ aufgeregt war. Zum Glück hat mich Michelle beruhigt und so hab ich dann ein einigermaßen gelungenes Gespräch mit dem Herrn zustande bekommen.

Ich hab ihn dann gefragt, wie wir das geschafft haben sollen – innerhalb einer Station (an der sie erst nach dem Losfahren eingestiegen sind). Und woher wir wissen, wo sie eingestiegen sind. So halt.

Ich war sooooo sauer – über die Situation überhaupt, die Rennerei und nun mussten wir uns auch noch als Lügner hinstellen lassen.

Er hat uns dann aber geglaubt und wir haben „nur“ die Strafe von je 7,00 EUR bezahlt, da wir kein Ticket hatten. Selbst diese Zahlung find ich immer noch unberechtigt.

Und für die Zukunft?

Im Fall der Fälle (denn die Verbindung bricht wohl sehr oft ab) sollen wir den Fahrer kontaktieren und der stellt uns einen Beleg aus, dass der Automat nicht funktioniert. Als ob der dafür Zeit hätte. Da bin ich ja mal gespannt…

Rauchfrei – auf ein Neues

Es muss einfach klappen! Mit dem Nicht-mehr-Rauchen.

Beim letzten Versuch bin ich ja kläglich gescheitert. Nach nur 24 Stunden. Schon erschreckend, wie abhängig dieses verdammte Zeug macht.

Aber jetzt wollen wir es noch einmal versuchen. Mit einem Ziel vor Augen: schuldenfrei werden. Und das geht nur, wenn im Monat etwas mehr Geld über ist.

Nach langem Hin und Her blieb nur eine Alternative über: mit dem Rauchen aufhören. Das sind 200 – 250 EUR, die dann am Monatsende mehr abbezahlt werden können. Und damit kommen wir unserem Ziel mit schnellen Schritten näher.

Püh – ehrlich? Hab jetzt schon Bammel…

Obwohl ich diesmal etwas besser vorbereitet bin: Nikotinpflaster warten auf Ihren Einsatz und ich hab mir E-Zigaretten bestellt, damit ich meinem Körper vorgaukeln kann, dass ich noch rauche. Ob der mir das dann abnimmt wird sich zeigen.

Ich weiß: ein starker Wille gehört auch dazu. Der ist mal da und mal auch wieder nicht. Zur weiteren Unterstützung habe ich mir auch noch ne App geholt. Wenn ich sehe, wie viel Geld ich wirklich spare, könnte das der benötigte Ansporn sein. Davon mal abgesehen, dass mein Körper es mir sicher auch dankt.

René will tapfer sein und rauchfrei ohne Hilfsmittel schaffen. Bin da aber sehr optimistisch, dass das für ihn machbar ist. Bei unserem letzten Versuch war er auf jeden Fall mega gut dabei.

Einmal habe ich es ja schon für ein paar Jahre geschafft.

Damals, als ich mit meiner Tochter schwanger war. Das Ganze hielt dann für ca. 2,5 Jahre. Bis zum nächsten großen Schicksalsschlag. Da war der Griff zur Kippe Programm. Und seitdem komm ich auch nicht mehr davon weg.

Ich sag mir halt immer, dass das schon viele Andere vor mir geschafft haben.

Aber aktuell fühlt sich das eher demotivierend als motivierend an. Weil ich mir dann noch blöder vorkomme, wenn ich es wieder nicht schaffe.

Wahrscheinlich denke ich aber auch einfach nur viel zu viel darüber nach und muss es einfach machen. Werd dann ja sehen, was passiert.

Hauptsache, ich nerve meine Familie nicht wieder unnötig. Die können am wenigsten dafür. Blöde Sache…

Wir waren wieder unterwegs

Auch, wenn ich hier längere Zeit nichts erzählt habe: uns geht es gut und wir versuchen immer wieder unterwegs zu sein.

Helenesee

Nicht weit entfernt und trotzdem noch nie besucht: der Helenesee. Aber nun endlich haben wir es geschafft. Und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort!

Anfang Januar war es fast unheimlich leer. Kaum ein Mensch vor Ort. Nur wir, ein kleiner Hund und die Natur. Der See ist wirklich recht groß und das Rauschen der Wellen war recht weit zu hören.

Duplo fand das Wasser nicht ganz so interessant. Aber den Wind auf der Nase – den hat er sehr genossen. Für ihn gibt es eh nix Schöneres, als kaltes Wetter und viel, viel Wind. Eigenartiger Hund.

Erzgebirge

Gleich zum Jahresbeginn nahmen wir uns eine kurze Auszeit und sind über ein Wochenende in den Kurort Seiffen im Erzgebirge gefahren. So was machen wir halt, wenn wir merken, dass wir „einfach mal raus müssen“.

Das Wetter war – natürlich – nicht sooooo toll. Wie so oft bei unseren Fahrten. Es lag dort unten zwar Schnee, aber es war nass, windig und ungemütlich.

Davon ließen wir uns aber nicht abhalten und eroberten den Ort trotzdem für uns.

Lange Spaziergänge und ein urgemütliches Abendessen war selbstverständlich trotzdem möglich. Und wie so oft: so eine kleine Auszeit lässt den Alltag in den Hintergrund treten und eine innere Ruhe für die kommende Zeit macht sich breit. Einfach nur schön.

Wer in der Vorweihnachtszeit eine Einstimmung auf die Festtage sucht, dem sei ein Besuch in dieser beschaulichen Gegend ans Herz gelegt. Der Ort ist festlich geschmückt. Überall stehen Buden und die verschiedensten Leckereien verströmen weihnachtliche Düfte.

Auch Anfang Januar fühlten wir uns direkt noch einmal in die Weihnachtszeit versetzt und genossen die Zweisamkeit.

Auf unserem Rückweg haben wir uns etwas Besonderes gegönnt: ein Besuch eines Bergwerkes. War mega interessant, kalt und dunkel. Aber sollte man mal mitgemacht haben!

Ich alleine unterwegs

Da mein Schatz nicht ganz so viel Urlaub wie ich bekam, musste ich an einem Wochenende im Februar alleine losziehen. Erst zu lieben Freunden in der Nähe von Aachen und dann zum Treffen der Teilzeitreisenden. Das war vielleicht ungewohnt! Glaube, so lange (also 3 Nächte) waren wir noch nie getrennt. Und nach der Bahnfahrt dachte ich nicht, dass mein Hintern noch vorhanden wäre.

In Köln haben wir uns den Botanischen Garten angesehen und einen wundervollen Sonnenuntergang genossen.

Nur der Gang über die Rheinbrücke war nicht so meins. Soooo hoch und das fließende Wasser. Ich hab drei Kreuze gemacht, als ich endlich drüben war. Aber schön war es trotzdem! Erstaunlich, dass das Ding überhaupt noch steht bei den ganzen angebrachten Schlössern. Wer hier ein Zeichen für seine Liebe anbringen will hat nun schon Probleme einen Platz zu finden.

Harz

Und dann war er endlich da: unser erster Urlaub 2019.

Diesmal waren wir clever(er). Wir buchten keine Unterkunft im Vorfeld und überlegten uns auch nicht, wo die Reise hingehen soll. Somit konnte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen.

Und unsere Rechnung ging auf: zum Wochenstart war das Wetter noch sehr bescheiden, doch ab Mittwoch strahlte die Sonne und der Frühling kam so richtig durch.

Daher schnappten wir uns unsere Reisetasche, überlegten kurz, wohin wir fahren wollten und schon waren wir unterwegs.

Als erstes schauten wir uns die Rosstrappe an. Nun ja – der Hufabdruck selbst ist nicht wirklich beeindruckend. Aber der Weg dorthin hat Spaß gemacht und die Aussicht ist – trotz Höhenangst – beeindruckend.

Allerdings ist der Weg nicht geeignet für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind und einen Kinderwagen sollte man auch nicht dabei haben. Aber für alle Anderen: einfach Zeit mitbringen und dann langsam und vorsichtig voranschreiten.

Schade fanden wir, dass hier keine Möglichkeit besteht, ein Andenken zu erwerben. Naja – es gibt ein Hotel und einen Souvenirladen vor Ort. Der Laden war allerdings geschlossen und es war auch nicht ersichtlich, wann und ob dieser seine Türen öffnen würde.

Und: es gibt keine öffentlichen Toiletten vor Ort! Heftig… im Hotel fragen wäre eine Alternative, aber da wurden schon mehrere Schilder angebracht, dass es kein WC gibt. Entsprechende Anfragen sind da wohl nicht so gern gesehen.

Natürlich wollten wir dann auch noch sehen, wo die Dame mit ihrem stolzen Hengst damals los gesprungen ist. Und daher landeten wir kurze Zeit später auch noch auf dem Hexentanzplatz.

Hier bekamen wir dann nicht nur nochmal eine phänomenale Aussicht, sondern auch das Souvenir für daheim. Und im Selbstbedienungsrestaurant mega leckeren Kuchen. Der Tag war gerettet und wir mehr als zufrieden.

Quedlinburg haben wir uns dann am Abend noch angeschaut. Wirklich ein niedlicher, kleiner Ort mit alten Fachwerkhäusern, in denen unter der Woche um 17 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden.

Ganz hoch.Wir hatten die Burg und den Ort sozusagen für uns.

Am nächsten Tag ging es schon wieder Richtung Heimat, aber eins wollte ich auf dem Weg unbedingt sehen: weiße Tiger. Diese sollte es nämlich im Zoo von Aschersleben geben. Also nix wie auf und dort am frühen Morgen vorbeigeschaut.

Schön leer war der Zoo kurz nach 9 Uhr noch. Doch leider schliefen auch einige der Tiere noch. So hat sich der weiße Löwe erfolgreich vor uns versteckt. Aber… die weißen Tiger entschädigten für Alles! Tiger sind sowieso die beeindruckensten Geschöpfe auf diesem Planeten und dann auch noch in dieser seltenen Farbmischung. Wunderschön!

Mein Mann hatte echt Mühe, mich von dem Gehege wegzubekommen. Aber auch der restliche Zoo ist einen Besuch wert: kleine, gemütliche Wege, immer wieder Ruheoasen für die Besucher und es gibt recht abwechslungsreiche Tierarten zu bewundern.

Mehr gibt es aus diesem Jahr noch nicht zu berichten, aber das Jahr ist ja auch noch recht jung und es hält uns zuhause ja doch nicht.

Weihnachten – Stille und Besinnlichkeit?

Nun ist es also da – das lang ersehnte Weihnachtsfest. Lang ersehnt von den meisten Kindern. Zumindest hier in unserem Breitengrad. Gibt leider sehr viele, die an diesem so besonderen Tag genauso um ihr Leben kämpfen wie an jedem anderen Tag. Von Geschenken ganz zu schweigen. Aber das ist ein anderes Thema.

Schon recht schwer, ein stilles und besinnliches Weihnachtsfest hin zu bekommen.

Geht euch das auch so?

Zum Einen natürlich durch die Arbeit, die bis zur letzten Minute ruft. Mich dieses Jahr nicht. Aber meinen Mann. Statt brav in der Küche zu stehen und dafür zu sorgen, dass es heute Abend noch eine leckere Gans zu essen gibt, musste er auf Arbeit und in letzter Minute noch Autofahrern helfen, die plötzlich einen Luftverlust in ihrem Reifen feststellen.

Und zum Glück gibt es noch mehr Menschen, die heute noch ein wenig arbeiten: wir brauchen noch dringend Getränke und Rumaroma. Und: „nein“ – das war vorher nicht zu schaffen und ich hab auch kein schlechtes Gewissen, heute vormittag noch einkaufen zu gehen. Kann mir richtig vorstellen, wie einige von euch jetzt ihre Schnuten verziehen 😀 aber ist wie mit meinen Kunden auch: wenn ich arbeiten muss, muss ich halt. Wenn die Kunden dann aber freundlich sind und sich lächelnd dafür bedanken, dass man auch zu einer „unchristlichen“ Zeit für sie da war, dann war es das wert. Genauso gehen wir da heute auch ran: klar ist das doof, für die Verkäuferin, die wir nachher treffen. Aber vlt. freut sie sich mit uns, dass sie uns noch helfen konnte und lächelt kurz zurück.

Nun ja – Job ist Job. Und ich hab ja auch so einen, an denen es keine Feiertage etc. gibt. Aber: bei uns ist die Arbeit an Feiertagen freiwillig. Das hat schon was. Man geht arbeiten oder halt nicht. Und ja: auch an den Feiertagen rufen die Kunden bei Amazon an in Hoffnung auf Hilfe oder halt nur so, weil sie einsam sind und jemanden zum quatschen brauchen.

Einsamkeit ist sowieso das Schlimmste…

Wir sind in diesem Jahr das erste Mal nicht in großer Familienrunde zusammen. Eigenartig. Aber… wir haben das Glück, dass unsere Tochter mit ihrem Freund bei uns ist. Das ändert sich in der Zukunft sicher auch. Aber selbst im Kreise von Familie und Freunden kann man durchaus einsam sein. So ganz tief drin…

Auch, wenn ihr heute und in den nächsten Tagen alleine daheim seid: bitte macht es euch trotzdem gemütlich. Mit einer schönen Tasse Tee oder Kaffee, besinnlicher Musik und verscheucht die trüben Gedanken mit schönen Erinnerungen!

Natürlich ist das bedrückend, beängstigend und … die besten zu euch passenden Begriffe wißt ihr selbst … und doch: das Leben ist schön und hat noch jede Menge erfreuliches für euch zu bieten! Gebt dem Leben und euch eine Chance! Haltet durch und glaubt an euch!

Klar habe auch ich in diesen Tagen immer wieder meine traurigen Phasen – der Dezember ist nicht wirklich mein Lieblingsmonat – dann fließen auch mal Tränen und ich habe Angst um meine Familie, die Zukunft und ein kleines bisschen um mich. Aber es stimmt schon: Tränen können auch heilen. Lasst sie fließen, wenn sie kommen. Danach geht es meist etwas besser und die Welt sieht nicht mehr ganz so grau aus.

Weihnachten ist nicht unbedingt das Lieblingsfest

meines Mannes und da wir auch keine kleinen Kinder im Hause haben, könnten wir auf das ganze Drumherum – seiner Meinung nach – verzichten. Aber da hat er die Rechnung nicht mit den anwesenden Frauen gemacht 😉

Und so kam es, dass nun doch ein geschmückter Weihnachtsbaum hier steht, am Adventskranz jede Woche eine Kerze mehr leuchtete und die Wohnung nach Plätzchen duftet. Es gibt so Dinge, die müssen einfach sein. Und dann kommt die Weihnachtsstimmung auch von ganz allein.

Theoretisch…

Ich sitz hier nicht und schreibe, weil die Stimmung und Vorfreude hier grad so toll ist, sondern weil ich nix weiß, mit meiner Zeit anzufangen. René ist gerade auf dem Weg einem LKW-Fahrer bei einer Panne zu helfen, die Lütte ist bei ihrem Freund und ich…

So ein bisschen habe ich durchgehangen und mit meinem Schicksal gehadert: alles so schön vorbereitet und dann klappt nix…

Aber dann: Tee gesucht, Badewasser eingelassen und Musik angemacht…

Wenn schon freie Zeit, dann bitte auch so gefüllt, dass ich mich ganz persönlich sauwohl fühle.

Und dann ist es auch plötzlich wieder da: dieses ganz besondere Gefühl. Die Weihnachtsvorfreude.

Die Frage, ob die Geschenke gefallen werden. Obwohl wir uns ja nur Kleinigkeiten schenken *lach* – ich weiß, dass unsere Geschenke jeweils von Herzen kommen und jeder hofft, dass es dem anderen gefallen wird. Und der Beschenkte erkennt, was noch damit übergeben wird: ein großes Dankeschön für die Zeit, das Beisammensein, den Zusammenhalt, die Liebe in unserer Familie. Und das Hoffen, das wir auch im nächsten Jahr uns wieder nichts schenken werden…

Meine Gedanken springen gerade ziemlich hin und her. Sorry, falls es zu kreuz und quer geht. Ich brauch das (manchmal)…

Weihnachten ist schön – wenn man es zulässt

Durchaus möglich, dass ich hier in den nächsten Tagen sitze und ganz was anderes schreibe, weil ich aus irgendwelchen Gründen trübsinnig bin und nicht weiß, wohin mit mir.

Aber heute, hier und jetzt: wünsche ich euch und mir, dass wir ein besinnliches, ruhiges Weihnachtsfest erleben. Die Stille genießen können und die Schönheit dieses Festes und des Lebens (wieder) erkennen!

Ein Traum reicht manchmal aus

Ich habe heute von Stephan geträumt. Es war nicht wirklich ein schlechter Traum, aber er hat mich so sehr verwirrt, dass ich danach dann doch in Tränen ausgebrochen bin.

So recht kann ich gar nicht erklären, um was es genau ging. Ich weiß nur, dass ich versucht habe, ihn zu überzeugen aus einem Raum zu kommen, in dem er sich aufhielt. Dort war er zusammen mit einer Kollegin. Diese kannte ich nicht, aber in meinem Traum wußte ich, dass es eine Kollegin ist. Schon eigenartig manchmal.

Er erklärte mir so nebenbei, dass er mich nicht begleiten kann, da er noch zu irgendeiner Besprechung muss. Mir war es aber total wichtig, dass er mit mir mitkommt. Nur wirklich Argumente hatte ich nicht dafür. Es war mir halt unendlich wichtig. Und dass er mir nicht folgte, war tief in meinem Innern ganz schlimm.

Natürlich könnte ich nun anfangen und die große Traumdeutung herauskramen. Sicher fände sich da auch eine Erklärung. Ist mir aber eigentlich schnuppe. Und eigentlich weiß ich auch so, was der Traum „bedeutet“. Ich habe es halt damals nicht geschafft, ihn „heraus zu holen“ und werde es auch niemals mehr schaffen, da vorbei…

Mich hat es vor allem erschreckt, dass ich nach so langer Zeit wieder einmal von ihm geträumt habe. So intensiv. Und ergebnislos. Ich fühlte mich so unendlich hilflos. Fühl mich immer noch so.

Bin nur froh, dass ich heute nicht arbeiten muss. Erklär doch mal dem Kunden am Telefon, warum du plötzlich in Tränen ausbrichst, weil deine Gedanken immer wieder bei einem Traum über deinen verstorbenen Mann hängen bleiben.

Zum Glück habe ich den besten Mann der Welt an meiner Seite und ich weiß, wenn er nachher von Arbeit kommt wird er es schaffen, mich auf andere Gedanken zu bringen. Und sollte das nicht funktionieren, dann kann ich mich jederzeit in seine starken Arme sinken und auffangen lassen. Sicher nicht einfach für ihn. Aber er beklagt sich nicht, sondern ist einfach für mich da. Lässt mich weinen und tröstet mich.

Gerade jetzt – so kurz vor Stephans Todestag – kommen sie auch wieder verstärkt: die Gedanken an den eigenen Tod. Und an die Sterblichkeit meiner Lieben. Ich muss mich diesen Gedanken stellen, denn sonst fressen sie mich auf. Wenn ich das schaffe, muss ich auf der anderen Seite aber sehr aufpassen, dass sie mich nicht zerreißen. Ich habe dann das Gefühl, innerlich zu zerbrechen. Kaputt zu gehen an etwas, das gar nicht passiert ist. Aber die Angst davor ist so übermächtig.

Mir hilft dann aber meist ne Stunde für mich und meine Gedanken. Allein. Musik anmachen und es einfach auf mich zukommen lassen. Dann geh ich daran ein ganz kleines Stück kaputt, steh danach aber trotzdem gestärkt wieder auf.  Blöd irgendwie… Ein Leben ohne die Angstattacken wäre mir wesentlich lieber…

Montag Morgen

Montag Morgen und auf Arbeit ist nix zu tun. Was liegt also näher, als meinen angestauten Wochenendgedanken freien Lauf zu lassen und allen mir bekannten und unbekannten Lesern ein bisschen auf den Keks zu gehen?

Montag Morgen und der Himmel ist grau, es wird kalt an den Zehen und der Kaffee ist mein bester Begleiter derzeit. Die Woche scheint noch ewig lang zu sein und vor allem die vor mir liegende Arbeitszeit.

Montag Morgen und in meinem Kopf kommt langsam die Info an, dass es auf Weihnachten zu geht. Schließlich ist am kommenden Wochenende der 1. Advent. Und dann geht es erfahrungsgemäß immer sehr schnell und schwupps ist das neue Jahr da. Oh je – dann heißt es wieder umdenken beim Datum schreiben. Dafür brauche ich jedes Jahr aufs Neue ein bisschen Zeit.

Montag Morgen und ich zehre noch von dem hinter uns liegenden Wochenende. Vor einiger Zeit schon hatten wir beschlossen: „Ein freies Wochenende nur für uns muss nochmal sein.“ Und nun war es endlich so weit. Wir genossen unsere Zeit in Dresden, besuchten den Chrismas Garden vor Ort (die Tage auf Teilzeitreisender zu lesen) und mussten nur auf das nächtliche Schmusen verzichten. „Nie wieder Einzelbetten!“ – das haben wir uns ganz fest vorgenommen 😉 Geht ja gar nicht. Das ist ja fast, wie in getrennten Räumen schlafen.

Montag Morgen und ich hoffe wie jeden Morgen seit Wochen, dass es unserer Tochter heute etwas besser geht. Sie hat – wieder einmal – eine ziemliche Arztodysee hinter sich. Zuerst war es das Knie (das nun aber behandelt wird) und dann war da noch diese Antriebslosigkeit, immer wieder leichte Fieberanfälle. Vor 2 Wochen kamen dann noch Halsschmerzen dazu. Sie zum Arzt: die Ärztin meinte, das wird schon und wenn es doch schlimmer wird, soll sie halt wiederkommen. Dass hat sie dann letzte Woche getan. Der dann behandelnde Arzt war „etwas“ entsetzt und hat auf vereiterte Mandelentzündung behandelt. Aber irgendwie wurde es nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Also wieder hin. Tja und dann hieß es plötzlich, dass ein HNO mit ran muss. Natürlich ist das nicht so einfach, einen zu finden, der dich auch gleich behandelt. Aber es hat dann doch geklappt. Besser war das auch. Dieser hat nun ganz was anderes festgestellt. Ein neues Antibiotika verschrieben und absolute Ruhe – für mind. eine Woche. *seufz* – ne einfache Erkältung wäre uns ja auch mal recht. Aber wenn sie etwas macht, macht sie es immer gleich richtig.

Montag Morgen und wir haben meinen Schatz ein wenig überrumpelt: es wird dieses Jahr wieder einen Weihnachtsbaum bei uns geben. Das Weihnachtsfest und das ganze Drumherum ist nicht so seins. Aber wir Mädels mögen das seeeeeehr und haben es ihm einfach so mitgeteilt. Er versucht nun noch zu verhandeln, dass es „ja nicht noch mehr sein muss“. Aber ich bin optimistisch, dass wir auch den Rest der Wohnung weihnachtlich bekommen 😀 Ein Anfang ist gemacht und der Adventskranz wartet auf seinen Einsatz.

Montag Morgen und eigentlich würde ich ja gerne noch etwas schlafen. Aber ich muss heute mal mit meiner Technik auf Arbeit kämpfen. Und im Moment sieht es aus, als würde sie gewinnen. Was mich doch ein kleines bisschen verärgert. Aber nur ein bisschen. So ein bisschen, dass ich das ganze Equipment grad gerne gegen die Wand werfen würde. Aber das geht natürlich nicht. Dann wird das mit dem Arbeiten ja noch schwieriger. Mist…

Montag Morgen und natürlich sind die Kunden zwischenzeitlich erwacht und ich kann diese Zeilen hier nur in meiner Pause beenden 😀

Montag Morgen halt…

Komische Gefühle und Chillen

Oh je.., die eine große Onlineplattform, auf der ich mich ab und an rumtreibe schimpft seit geraumer Zeit mit mir, dass ich nix hab von mir hören lassen…

Neues

Tja: so richtig was spektakuläres Neues gibt es auch nicht wirklich zu berichten. Daher ist es immer mal wieder etwas stiller…

Unsere Flitterwochen haben wir super gut überstanden und wen es interessiert, kann darüber gerne auf Teilzeitreisender nachlesen (Michelle hat dort auch ihren ersten Artikel veröffentlicht!).

Mein Paps ist 70 geworden und ich hab wieder mal gemerkt, wie alt ich schon bin. Aber die Zeit zurückdrehen möchte ich auch nicht – passt schon so 😉

Michelle hat seit Wochen ein dickes Knie, bzw. eins, dass sich anscheinend nicht entscheiden kann, was es nun wirklich will: dick sein und weh tun oder nicht. Unseren neuen Arzt kannste voll vergessen und somit hat sie schon eine kleine Odyssee hinter sich. Aber nun ist zumindest schon mal klar, was es ist: Patellaspitzensyndrom (natürlich sucht sie sich etwas, das Keiner aussprechen kann). Fakt ist: sie muss für Wochen einen Bandage tragen und echt schmerzhafte Übungen durchführen und mit viel Glück hilft das.

Wir haben wieder einmal gelernt, dass Freundschaften über große Entfernungen halten können, auch, wenn man sich sehr selten sieht und waren eine knappe Woche „Einer“ mehr – war schon cool. Kannst gerne öfter vorbei kommen 😉

Unsere Küche ist endlich voll nutzbar: Geschirrspüler ausgetauscht und Herd neu gekauft – schon viiiieeellll besser!

Herbert Grönemeyer hat ein neues Album raus gebracht und ich find es toll – so oft es geht, läuft es hoch und runter – so viel zu den spektakulären Neuigkeiten hier 😛

Aber

Mich hier nur zu äußern, wenn es mir mal nicht so gut geht, find ich irgendwie doof. Auf der anderen Seite ist der Blog ja genau dafür da: dass ich mich auslassen kann, wenn mir gerade danach ist…

Klar: wir haben Ende November, das Wetter wird trübe, die Sonne versteckt sich, Stephans Todestag nähert sich, andere uralt Erinnerungen kommen ab und an vorbei – ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das kalt lässt.

Im Gegenteil: ich merke Tag für Tag, Nacht für Nacht, wie alte Geister sich in mir Bahn verschaffen und zur Oberfläche wollen. Am Tag gelingt es mir recht gut, sie zu vertreiben. Mit arbeiten und so.

Aber nachts beim Schlafen ist das schwer… sie schleichen sich in meine Träume… umschwirren mich… und lassen mich mit einem schlechten Gewissen, miesem Gefühl und Übelkeit erwachen. Greifbar sind diese Träume nicht wirklich… nur Fetzen, die nach dem Aufwachen noch in meinem Kopf langsame Kreise ziehen – um nach und nach ganz zu verschwinden. Aber das miese Gefühl – das bleibt noch ziemlich lange. Und dadurch sind auch die Tage zur Zeit nicht die Besten.

Auf Arbeit

bahnte sich gerade ein Umschwung an, aber irgendwie ist er so schnell verflogen, wie er mich aufgesogen hat. Für Homeoffice haben wir im letzten Jahr im vierstelligen Bereich Kollegen eingestellt und auch 2019 soll es so weitergehen. Die Neuen brauchen natürlich Unterstützung und ich bin in einem Team gelandet, das genau nur das tut.

Eine aufregende, spannende und teils sehr anstrengende Aufgabe. Und ich war recht skeptisch, ob ich das wirklich auf Dauer machen will. Ohne, dass ich weiterhin mit „meinen“ Kunden quatschen kann. Ohne das direkte Feedback zu erhalten (im günstigsten Fall natürlich positiv). Bisher waren die neuen Kollegen recht zufrieden (haben sie zumindest gesagt), aber es ist halt… anders…

Doch es macht Spaß und für mich stand fest: „Das will ich weitermachen!“. Aber… (klar… musste ja jetzt kommen…) wir befinden uns halt in der heißen Phase sozusagen und da sollen alle für die Kunden da sein und somit heißt es ab Montag nun plötzlich doch wieder telefonieren. Also: „Ruft mich an!“ 😀

Ansonsten heißt es abwarten: mit ziemlicher Sicherheit geht es nächstes Jahr mit „Helfen“ weiter und ich würde mich freuen, dabei sein zu dürfen. Aber „warten“ ist nun mal gar nicht meins und ich merke auch wieder, dass ich eine gewisse Sicherheit und Routine brauche um mich sicher und gut zu fühlen.

Ansonsten…

geht es für uns nächstes Wochenende zu zweit nach Dresden. Wenigstens noch einmal dieses Jahr kurz abschalten.

Michelle hat es da „besser“: sie pendelt sozusagen derzeit zwischen Norwegen und Deutschland, da ihr Freund dort wohnt. Meine Kleine ist erwachsen. Schon ein eigenartiges Gefühl…

Weihnachten wird dieses Jahr auch… komisch… anders….  René hat Bereitschaft, meine Atze muss auch arbeiten und so fällt dieses Jahr „Weihnachten in Familie“ irgendwie aus… das wäre das erste Mal seit Urzeiten… noch so ein komisches Gefühl…

Ja. Mit komischen Gefühlen habe ich es derzeit. Aber die kommen und gehen auch wieder und dann sieht die Welt auch wieder rosarot aus… ich muss nur ein wenig durchhalten, abwarten und gaaaanz tief Luft holen. Und Schreiben. Und Musik hören.

Genießt die Zeit und vergesst nicht zu chillen wie Apollo:

 

Unfall, Vulkan und andere Kleinigkeiten – wir in Neapel

Natürlich verlief der erste Teil unserer Flitterwochen nicht ohne Zwischenfälle. Wie auch? Waren wir ja auch unsere.

Dabei begann alles so wie es sein sollte:

mega romantisch auf dem Flug nach Neapel. In unser Favoritenurlaubsland. Musik auf den Ohren und eng aneinander gekuschelt den Blick in den Wolken verlieren. Naja, eng kuscheln müssen wir eh… sind „zu groß“, als das da viel Platz wäre ?

Zu unserem Glück waren wir nicht geizig und gönnten uns ein Shuttle vom Flughafen zu unserer Unterkunft. Dieser wurde vorab organisiert und wir übten uns das erste Mal nach einem Jahr in stammeligen Englisch und praktisch nicht vorhandenem Italienisch. Und Lächeln. Damit klappt nämlich auch jede Verständigung.

Auf jeden Fall wurde uns auf dieser Fahrt bewusst, dass die Neapelaner einen ganz eigenen, extra „interessanten“ italienischen Fahrstil drauf haben. Und dass es dabei noch die Oberexperten gibt: Mofafahrer. Wohin das Auge schaut. Oder auch nicht schaut. Meist hupt es dann und das Gefährt rast auch schon an dir vorbei. Obwohl da gar nicht genug Platz ist. Denkst du als Deutscher jedenfalls. Die passen überall durch. Und da sitzen auch schon mal drei Leute auf so nem Ding.

Die Autos sind aber auch nicht gerade zahm unterwegs. Wer bremst verliert. Und so denkt dort jeder. Wirklich jeder. Und die runden Schilder mit den Zahlen stehen auch nur zur Zierde. Geschwindigkeit bestimmt hier jeder selbst. So kommt es einem jedenfalls vor. Wir wären mit einem Leihwagen haltlos untergegangen ?

Entsprechend sehen die Autos in Neapel aus. Vielleicht jedes 100e hatte keine Beule oder Kratzer. In Deutschland würde damit keiner mehr fahren. Und Klebeband hält hier alles ? wir hatten total unseren Spaß und genossen jede Minute.

Unser Highlight der Reise war eindeutig unsere Unterkunft.

Ein liebevoll eingerichtetes Zimmer, mega freundlicher Herbergsvater und der Blick vom Balkon entschädigte so für Einiges.

Vom Vesuv und dem Meer konnte ich gar nicht genug Fotos machen. Das sich darbietende Bild wechselte aber auch minütlich und war einfach nur jedes Mal mega, mega, mega.

Gewöhnungsbedürftig für uns war das rein süße Frühstück. Wobei wir sicher auch etwas herzhaftes bekommen hätten, wenn wir nur gefragt hätten. Die süßen Kuchen waren aber lecker. Nur der Magen hat dann bald reagiert und wollte doch nicht so viel Süßkram.

Der Frühstücks-, bzw. so Aufenthaltsraum war ebenso in blau-weiß gehalten, wie auch unser Zimmer. Meer pur. Und Urlaubsfeeling.

Das uns so etwas gemütliches erwartet, war dem Gebäude von außen nicht wirklich anzusehen. Und für den Aufzug in den 5. Stock waren wir in diesen Tagen immer wieder – sehr – dankbar.

Entschädigt wurden wir

zum Beispiel für den Dreck in der Stadt. Wir waren ja vorgewarnt und dachten, wir sind abgehärtet durch Berlin. Aber nein. Neapel hat es geschafft, dass wir die Augen nur auf dem Gehweg hatten, um der überall herum liegenden Hundescheisse auszuweichen. Entsprechend lecker roch es dann bei angenehmen Sommertemperaturen auch. Den Rest überlasse ich eurer Phantasie ?

Im krassen Gegensatz dazu sind die Einwohner immer schick angezogen unterwegs. Männer im Anzug, Frauen schicke Blusen und High Heels. Die entsprechenden Klamotten kann man in vielen kleinen Boutiquen kaufen. Wenn man denn das nötige Kleingeld dabei hat und durch die Hundehaufen bis zum Eingang kommt.

So schön unsere Unterkunft auch war

natürlich zog es uns gleich am ersten Abend in Richtung Restaurant. Und natürlich haben wir es geschafft, zuerst in die falsche Richtung zu laufen. Und natürlich war da nix. Naja außer Wohnhäusern. Aber ein Restaurant hatten sie für uns nicht. Also umgedreht und in die andere Richtung marschiert.

Aber diesmal waren wir – natürlich – schlauer. Die Technik sollte uns helfen. Und siehe da: 16 Minuten zu Fuß gab es ein Restaurant. Das war zu schaffen. Eigentlich. Nur, dass uns das Restaurant dann doch nicht zusagte und wir weitermarschierten. Irgendwie haben die bei der Zeit nicht berechnet, dass es in Serpentinen abzulaufen ist. Zum Glück wollten wir bergab. Aus unseren 16 Minuten wurden jedenfalls 90. Irgendwie ? und der Beschluss: „Lang hoch nehmen wir ein Taxi!“. Und das war nicht das letzte Mal, dass wir das in unserem Kurzurlaub in Neapel dann auch wirklich in Anspruch nahmen. Alles war besser, als diesen Weg auch wieder zu Fuß hoch zu müssen.

Mittlerweile war es recht spät

und wir hatten immer noch Hunger. Am Pier war noch ein wenig Betrieb und auch ein Restaurant hatte noch geöffnet. Wir hatten also doch noch Glück. So ein bisschen. Gerne hätten wir beide Schwertfisch gegessen, aber es gab nur noch eine Portion. Aber war okay – diese haben wir uns natürlich geteilt und ein Steak hat der gute Mann auch noch gefunden. Wir wurden also satt. (Und am nächsten Abend gab es dann auch die erste Pizza).

Nur mit einem anderen Bedürfnis hatten wir an diesem Abend ein Problem: öffentliche Toiletten sind große Mangelware in dieser Stadt. Und wenn man die Sprache nicht spricht, ist auch schwer herauszufinden, wo sich das nächste WC finden lässt.

Auf unserer Suche haben wir aber ein interessantes Schauspiel beobachtet: am Pier standen die Autos aufgereiht. Kein freier Parkplatz weit und breit. Und in jedem Auto: ein schmusendes Pärchen. Aber wirklich in jedem Auto. Und auf der Reeling saßen oder standen sie. Überall wurde geschmust, geknutscht und gefummelt. War schon richtig unangenehm, da lang zu laufen. Kam man sich wie ein Spanner vor. Aber war ne gute Ablenkung 🙂

Ein WC fand sich dann ganz am Ende einer Straße in einem Restaurant und so konnten wir an diesem ersten Abend auch unseren Rückweg zur Unterkunft antreten. Mit Taxi wohl bemerkt. Laufen hätten wir das Stückchen nicht mehr können. Aber fahren war okay.

Pompeji und der unbezwingbare Vulkan

Auch eine Tagestour nach Pompeji und zum Vesuv hatten wir vorab gebucht und daher ging es am nächsten Tag gleich nach dem Frühstück auf. War auch ganz gut, denn die Fahrt dauert dann doch eine ganze Weile. Wir haben mal nachgesehen: von der Unterkunft bis Pompeji sind es dann halt auch 40 km und im Berufsverkehr braucht man dafür schon mal ne Stunde.

Pompeji: leider darf ich euch keine Fotos zeigen. Diese darf man zwar machen, aber nur für private Zwecke. Veröffentlichungen sind untersagt. Schade. Denn nur mit Worten lässt sich kaum beschreiben, was man dort zu sehen bekommt. Aber den Wassersprühventilator am Eingang – den darf ich euch zeigen:

Natürlich gab es hier: Ruinen. Aber halt doch so gut erhalten, dass sich erahnen lässt, wie pompös die Einwohner lebten. Es muss ein sehr angenehmes Leben gewesen sein. Wenn man denn nicht als Sklave, sondern Kaufmann dort wohnte. Prunkvolle Bäder. Saus und Braus. Prächtige Bauten. In Größen, die kaum nachvollziehbar sind. Schmuckvolle Reliefs. Es muss eine einmalig schöne und ansehnliche Stadt gewesen sein.

Selbst heute noch spürt man etwas davon, wenn man durch die Straßen wandelt. Wenn man denn durch kommt. Denn die Massen an Touristen, die diesen Ort besuchen müssen natürlich irgendwo bleiben. Teilweise etwas eng und nervig. Und schlecht für die Fotos 😛 Aber wir haben den Besuch sehr genossen und das Feeling auf uns wirken lassen. 2 – 3 Stunden sollte man für den Besuch aber schon einplanen. So eine Stadt ist halt nicht klein. Ach, egal. Hier sind halt doch noch ein paar Fotos:

Und dann ging es weiter zum Vulkan. Eine durchaus interessante Serpentinenstraße führt ein ganzes Stück bis hoch. Unser Fahrer war sehr geübt. Aber an manchen Stellen war es doch ein wenig eng. Vor allem, wenn uns ein Bus entgegen kam, der seine Tour nicht durch Hupen ankündigte.

Am Parkplatz oben haben wir dann gelernt, wie die italienische Polizei sich ein bisschen Taschengeld dazu verdient. Diese stand dort nämlich und hat von den Parkwilligen 5 EUR einkassiert. Kurz bevor wir an der Reihe waren, durfte aber die eigentliche Betreiberin wieder ran. Und sie wollte nur 3 EUR. Aha… Unser Fahrer erklärte uns auch etwas zu der korrupten Polizei, aber wir haben das leider nicht wirklich verstanden.

Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß der per Shuttle weiter (2 EUR pro Person). Empfehlenswert ist der Shuttle, denn da wartet dann doch noch so einiges an Weg auf die Besucher.

Aber zuerst wird Eintritt bezahlt. Dann ein ganzes Ende zum eigentlichen Eingang. Und dann geht´s endlich los. Von hier lässt sich schon erahnen, was uns so erwartet:

Auf dem Weg zum Krater ergibt sich eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge und Neapel. Außer es kommt gerade eine riesige, finstere dunkle Wolke wie bei uns. Naja… passiert… wie das Wetter „ganz oben“ sein wird, war an dieser Stelle ja eh nicht zu erkennen.

Und da waren sie auch wieder: die Serpentinen. Diesmal aber als Fußweg. Bedeckt mit lockerem Geröll. Und ziemlich lang. Und steil. Und überhaupt. Wie soll ich es sagen, ohne zu blöd dazustehen? Ich war nicht bis zum Krater. Ob es an der so viel dünneren Luft dort oben lag oder an der ungewohnten Wanderstrecke. Oder daran, dass wir am Abend zuvor und an diesem Tag schon Einiges abgelaufen hatten. Ich weiß es nicht.

Die Abstände zu meinen Pausen wurden immer kürzer. Mir immer schwindeliger und irgendwann ergab diese Tortour für mich einfach keinen Sinn mehr. Wenn man das Gefühl hat, gleich umzukippen vor Anstrengung, sollte man aufhören. Und das habe ich dann auch getan. Wollte meinen Mann schließlich auch nicht in die Situation bringen, dass seine Frau in einem fremden Land irgendwo auf einem Vulkan notversorgt werden muss.

Es ist, wie es ist: wir sind umgedreht und ganz langsam wieder herab gestiegen. Wirklich langsam. Dann per Shuttle wieder zu unserem Autoservice und zurück nach Neapel. Nach einer weiteren Stunde Ruhe ging es mir dann langsam besser. War schon krass.

Aber nicht schlimm. Wir waren echt weit oben und die Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge war toll. Neapel war eh nicht zu sehen. Außerdem sind ja viele, viele andere Menschen bis hoch geklettert. Die haben für uns mitgeschaut. Und wenn mir danach ist, schau ich mir halt deren Bilder an…

Am letzten Tag

haben wir uns dann endlich die Altstadt von Neapel angeschaut. Da wir bereits erprobte Nutzer der Funicolare die Mergellina waren (Seilbahn, die die höher gelegenen Bereiche mit den unteren verbinden), fuhren wir heute auch noch mit der U-Bahn.

Das beste Erlebnis hier: wir fragen einen älteren Herrn in gebrochenem Englisch, wo unsere Bahn abfährt und er erklärt uns sehr ausführlich – natürlich in sehr gesten reichem und lebhaften Italienisch – wie wir dort hinkommen. Er zählte uns noch vor, wie viele Stationen wir fahren müssen und hat anscheinend auch noch überlegt, ob er uns nicht lieber bis hin bringt. Dazu sei gesagt, dass es nur 2 Bahnsteige gab 😉 Zu unserem Glück hatte unsere Bahn Verspätung und so landeten wir Irgendwo im Nirgendwo und marschierten los.

Ihr glaubt ja nicht, was man alles am Hauptbahnhof und dessen Umgebung kaufen kann. Aufzählen geht gar nicht, da eigentlich ein Wort reicht: „Alles!“. Unschön fand ich aber die lebenden Tiere: Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel. Die Ärmsten waren von dem ganzen Lärm und den vielen Menschen sicher total geschädigt. Aber es muss ja Käufer geben, sonst würden die Verkäufer dort nicht sitzen.

Nun waren wir also mittendrin: überall Touristen und genau heute auch noch viele Einheimische, da wir an einem wichtigen Feiertag unterwegs waren. Irgendwas mit einem Blutopfer. Das aber zum Glück dieses Jahr funktioniert hat. Denn 2 x hat es das im Laufe der Jahre wohl nicht. Und danach suchten Katastrophen Neapel heim. So in etwa hatte uns das unser Herbergsvater zum Frühstück jedenfalls erzählt.

So viele Touristen, so viele Souveniershops gab es hier auch. Und so voll waren die engen Gassen. Wahnsinn. Wie das wohl während der Ferienzeit in Deutschland ist?

Wir machten das Beste daraus, steckten unseren Stadtplan wieder in die Tasche und suchten unsere Wege nach der Fülle der Anwesenden aus. Und so wurde auch dieser Tag ein sehr Schöner.

Ein Taxi war bald gefunden und vor unserem letzten Abendessen wollten wir uns noch ein wenig ausruhen.

Doch die Zeit hatten wir dann doch nicht mehr. Denn: direkt vor unserem B&B wurde das Taxi in einen Unfall mit einem Motorrad verwickelt. Dabei berührte das Auto den Fahrer nicht mal. Der Mofafahrer war nur viel zu schnell und hat abrupt abgebremst. Bums – lag er auf der Straße und sein Roller auf ihm. Es kamen recht schnell andere Personen dazu, die etwas von „Kollege“ sagten und die Polizei wurde gerufen.

Uns tat einfach nur der Taxifahrer leid. Alle schimpften mit ihm. Dabei hat er wirklich nix gemacht. Da wir die Regeln nicht kannten und ja Nette sind, haben wir dann brav gewartet, bis der Fahrer versorgt und auf dem Weg ins Krankenhaus war. Die anwesenden Polizisten haben uns dann endlich irgendwann bemerkt und versuchten, ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Oder auch nicht. Eigentlich haben sie uns nur gefragt, wie lange wir noch da sind. Als wir sagten, bis zum nächsten Tag war die Sache für sie erledigt und wir konnten/sollten gehen. Wir haben es dann auch brav unterlassen, mit ihnen zu diskutieren und verschwanden in unserem Zimmer.

Noch einmal Fisch

wollten wir aber doch essen und so ging wieder runter zum Meer. Ein wenig erfahrener fanden wir auch ziemlich schnell ein Restaurant und den ersehnten Fisch. Diesmal als Platte. Sooo lecker…

Dazu eine gute Flasche Wein. Was kann es Schöneres geben? So muss ein letzter Flitterwochenurlaubstag ausklingen. Genau so…

Neapel

wird immer die Stadt unserer Flitterwochen sein. Und damit etwas ganz Besonderes für uns. Aber ob wir noch einmal hinfahren? Wahrscheinlich nicht. Diese Stadt ist laut, hektisch, schmutzig und voller Menschen. Das war selbst Urberlinern wie uns zu viel. Erholsamer Urlaub sieht für uns dann doch anderes aus.

 

Wie war denn so die Hochzeit?

Die Frage, wie denn so unsere Hochzeit am 18.08. war, haben wir in den letzten Tagen „des Öfteren“ beantwortet. Und immer mit einem:

Super, Klasse, Toll! Genauso, wie wir uns das erträumt hatten!

Eigentlich kann ich also hier auch schon wieder aufhören zu schreiben 🙂 Aber da ich gerne angebe damit, wie es nun im Einzelnen war, sitze ich hier und tipsle etwas vor mich hin…

Eine gute Organisation ist das A und O

Bin ja schon stolz, wie super organisiert wir waren und alles im Vorfeld (und teilweise eine Ewigkeit vorher) schon geregelt war. Dadurch konnten wir ziemlich entspannt dem 18.08. entgegensehen.

Und eigentlich waren wir das auch – bis zu der Nacht vor dem großen Ereignis.

Das erste Mal getrennt

Im Vorfeld fand ich die Idee schon… witzig: wir schlafen die letzte Nacht getrennt und sehen uns erst vor dem Standesamt. Nun ja – an dem Abend fand ich das dann gar nicht mehr so witzig 😉

Mein Fastangetrauter hat den Abend und die Nacht bei Freunden verbracht. Mit entsprechendem Alkohlkonsum und Ablenkung ohne Ende. Das hat bei mir nicht wirklich funktioniert.

Um nicht ein Hotelzimmer buchen zu müssen, habe ich mit Michelle die Nacht in unserer alten Wohnung verbracht. Mit einem Snack-Abendessen und Lucifer anschauen. Und jeder Menge Spaß. Mädelsabend halt. Aber…

Dazu sei aber gesagt, dass die Wohnung da schon leer war. Und die provisorische Schlafstelle war nicht die Bequemste. Und dann war da auch noch die Sache mit meiner Schulter. Keine Ahnung, was die hat(te). Ob zu kalt oder falsch gesessen? Auf jeden Fall bekam plötzlich ich recht häftige Schmerzen. Passte ja auch: Freitag Nacht, keine Wärmflasche, keine Schmerzsalbe zur Hand und die Schmerztablette wollte auch nicht helfen. Meinen Zukünftigen brauchte ich nicht um Hilfe bitten – schließlich war mir klar, dass er getrunken hatte. Außerdem wurde ihm das Handy abgenommen 😉 Egal, wie ich mich legte, setzte oder umherlief: die Schmerzen waren echt… krass…

Michelle massierte ganz fleißig und kurzzeitig half das auch, aber leider nur kurz… an Schlaf war erst zu denken, als ich der Tablette einen Cola-Rum hinterherschickte. Allerdings dann auch nur unter Schweißausbrüchen und ständigem Hin- und Herwinden. Ich hab mich schon die Hochzeit absagen sehen…

Aber: am nächsten Morgen war ich zwar nicht erholt und wach, aber zumindest schmerzfrei. Nur Michelle war über Nacht in ein anderes Zimmer „ausgewandert“, wie ich feststellen musste. Alkoholgenuss lässt mich halt immer (sehr) laut schnarchen. Wir waren also beide nicht in allerbester Laune!

Doch dann war da plötzlich der Gedanke an Das, was da bevorsteht und die Aufregung meldete sich zu Wort. Frühstücken, Schminken, Frisieren, Anziehen – diese Dinge mussten alle noch erledigt werden, bevor wir um 10:30 Uhr abgeholt werden. Also: rein in die Arbeit und alles andere vergessen. Hat auch ganz gut geklappt. Naja – die meiste Arbeit hatte ja Michelle. Ich musste meist nur stillhalten. Aber wir hatten jede Menge Spaß dabei.

Standesamt – wir kommen – oder auch nicht

Oh Mann, oh mann…

Da sitzt ich in voller Montur, mega aufgeregt auf der Rückbank eines wunderschön geschmückten Autos und werde durch die Stadt kutschiert. Eigenartige Gedanken gehen da durch den Kopf. Und jede Menge Fragen. Und Selbstzweifel. Und Vorfreude. Und Aufregung und irgendwie Alles.

Unser Fahrer hatte dann auch nix anderes zu tun, als seine Macht und Möglichkeit auszunutzen und alle Bewohner Samstag früh aus den Betten zu hupen. Und dabei Spaß zu haben ohne Ende. Das war so ansteckend!

Auch in die Nähe des Standesamtes kamen wir und unsere Hupe ging besonders laut. Nur, dass wir dann noch „zufällig“ eine größere Runde drehten, hat da noch Niemand gewußt. Unser Fahrer hatte an diesem Morgen seinen ganz besonderen Spaß. Es sei ihm von Herzen gegönnt 😉

Die Trauung

Doch irgendwann hatte es dann auch die Braut bis vor die Tore des alten Rathauses geschafft und die Trauung konnte endlich starten. Die Beamtin war sichtlich erleichtert, als wir endlich – auf die Minute genau – auftauchten.

Aber auch sonst war sie ganz bei uns: ihre Rede war sehr einfühlsam und durch vorab übermittelte Infos auch sehr persönlich. Da hatten nicht nur wir und unsere Gäste Tränen in den Augen, sondern auch diese – uns sonst unbekannte – Frau. Total schöööön.

Auch, dass so viele der eingeladenen Gäste dabei waren. Ist schon ein Akt, den man im Kreis derjenigen, die Einem besonders am Herzen liegen, abhalten sollte. Ein paar fehlten leider und natürlich waren wir in Gedanken bei Denen, die nicht bei uns sein konnten. Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Aber sie hat das echt toll gemacht und dann waren wir auch plötzlich schon verheiratet. Wie schnell das so geht…

Der Nachmittag und der Abend

Nach der Trauung hat sich unsere Gesellschaft ein wenig aufgelöst und wir haben uns dann erst kurze Zeit später an der Location wieder zusammengefunden.

Zum Baumstamm sägen, Torte essen und einfach nur zusammensitzen, Sonne und das Zusammen sein genießen. Wir sind halt schon alte Leute 😛 Wir wollten ab Anfang an kein großes Tratra und Spiele und einen minutengenauen Ablauf. Wir sind davon ausgegangen, dass auch unsere Gäste alle erwachsen sind und sich durchaus selbst beschäftigen, bzw. unterhalten können.

Das hat auch super geklappt! Unsere recht kleine Truppe mit ca. 20 Mann hatte sichtlich Spaß und auch die bis dahin Unbekannten haben untereinander Anschluß gefunden. Zumindest nach dem, was wir so mitbekommen haben.

Die Location (die ich aus Datenschutzgründen hier nicht weiter namentlich nennen darf) liegt mega günstig: Wassernähe und viel Wald laden zum Spazieren gehen und abschalten ein. Auch das haben unsere Gäste reichlich genutzt. Irgendwer war immer unterwegs. Und das war genau richtig so. Wir wollten niemanden auf seinem Stuhl festnageln oder zwingen, seinen Tag bei uns zu verplämpern.

Das Buffet war mega und genauso, wie vorab abgesprochen. Für Jeden etwas dabei, super anzusehen und total lecker. Wir haben die Reste dann mitbekommen und noch einige Tage davon gelebt. Vor allem von der leckeren Hochzeitstorte.

Einzig der anagierte DJ tat uns leid: als er begann aufzulegen, hatte sich unsere Gruppe noch weiter dezimiert und das Wetter war auch einfach viel zu schön, um drin zu bleiben. Dadurch erwischten wir uns immer wieder, dass drin Musik spielte, wir aber diese draußen vor dem offenen Fenster genossen. Ab und an waren wir aber auch bei ihm und haben getanzt 😉 wenn die Musik gepasst hat. Aber wir haben uns zum Ende ausgiebig bei ihm mit einem zusätzlichen Trinkgeld bedankt und der Abend war für Alle gerettet.

Es war einfach nur ein wundervoller,

mega schöner Tag und Abend…

Genau so, wie wir es uns im Vorfeld erträumt hatten!

Er hat uns einen Vorgeschmack auf das gegeben, was da auf uns wartet

und wir freuen uns darauf,

diesen Weg ab jetzt gemeinsam gehen zu dürfen!

 

Hochzeit + Depression = schlechte Mischung

Nun sind es also nur noch 3 Tage bis zu unserem großen Tag. Mein Schatz würde ja sagen: „Nur noch 2 Tage. Der heute zählt schon nicht mehr.“. Aber da dieser noch so jung ist, zählt er schon noch irgendwie.

Eigentlich sollte das hier jetzt also ein Artikel werden über die wundervolle Aussicht auf eine Hochzeit und der damit verbundenen positiven Vorfreuden. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn das alles so einfach wäre. Und wenn ich nicht das, was mich seit vorgestern beschäftigt, loswerden müsste.

Dank meiner Hormone ging es am Sonntag bereits los: ein Auf- und Ab der Gefühle und aufkommende Selbstzweifel. „Na danke.“ dachte ich so. Aber auch: „Lieber jetzt, als am Samstag.“ Also hieß es: durchhalten, bis es nachlässt und die Stimmungsschwankung abgeklungen ist. Wer auch damit zu kämpfen hat, weiß, dass das leichter gesagt, als getan ist. Aber ich war durchaus motiviert. Wirklich.

Doch dann kam Montag früh die Nachricht, dass unser geliebter Sunny in der Nacht eingeschlafen ist. Das war dann mal.. tja… wie sag ich das am Besten? Ein Schlag ganz, ganz  tief rein. Und ich hab den Montag über keinen Weg aus dem entstandenen Tief gefunden. Meine Familie und Freunde haben sich sehr bemüht. Und doch: die Tränen und düsteren Gedanken wollten nicht verschwinden.

Als die kleine Fellnase vor 9 Jahren bei uns einzog, hat auch Niemand damit gerechnet, was er alles in unserer Familie erleben wird. Nach Stephan´s Tod haben meine Eltern Sunny bei sich aufgenommen. Und ich habe mir immer wieder schwere Vorwürfe deshalb gemacht. Und am Montag waren diese natürlich besonders groß. Ich hätte bei ihm sein müssen zum Schluß. Hab ihn aber vorher abgeschoben. So halt… Natürlich ging es ihm gut bei meinen Eltern! Und doch: er war doch unser Hund. Unser Baby. Wir waren damals alle so durch den Wind als Stephan starb und für Sunny garantiert die beste und schnellste Lösung. Und doch…

Auf jeden Fall ging es mir gar nicht gut. So richtig gar nicht. Und gleichzeitig kam das schlechte Gewissen René gegenüber. Ich sollte mich schließlich auf unsere Hochzeit freuen und hier nicht heulend in der Ecke liegen. Erklären konnte ich mich auch nicht wirklich. Zu wirr waren meine Gedanken. Zu sprunghaft. Und natürlich in einer Endlosschleife. Und: ja – es war auch nochmal ein Abschied nehmen von Stephan.

Eine sehr gute Freundin hat wunderschöne Worte dazu gefunden: „Schon mal darüber nachgedacht, dass es ein Zeichen von Stephan sein sollte? Dass du den Segen von Stephan für Samstag hast. Und er seinen letzten Beschützer für dich nun zu sich geholt hat…“ *seufz* nein, natürlich habe ich so nicht gedacht. Ich hatte die ganze Zeit nicht das Gefühl, dass es Stephan gegenüber falsch wäre oder ähnliches. Und doch ist es unendlich tröstlich. Warum auch immer. Wahrscheinlich, weil auch die nicht gedachten Gedanken da sind und eine wichtige Rolle spielen.

Gestern meinte René, es war nicht so schlimm und ich hatte schon „schlimmere“ Phasen. Aber ich selbst fand es schrecklich. Nun ja: es ist, wie es ist. Und es wird ja schon wieder besser.

In der letzten Nacht habe ich mir dann glatt 9 Stunden am Stück Schlaf geholt und nachdem ich heute früh das „okay“ auf Arbeit für noch 2 freie Tage bekommen hab, wurde das mit der Laune und der Vorfreude immer besser.

Nun muss es nur noch bis Samstag so bleiben 😉

Gestern waren wir spontan im Spreewald Kahn fahren – das hat schon mega geholfen und heute verscheuche ich die dunklen Gedanken gleich noch mit einem Kinobesuch mit Michelle. Wir lassen uns beschallen von „Mama Mia 2“. Und wehe, das hilft nicht!

 

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