Zu jedem Wochenende nehmen wir uns vor: „Diesmal wird aber nur gechillt und nichts gebaut!“. Und dann sind wir auf dem Dauercampingplatz und können unsere Ärsche einfach nicht still halten.
Tausend Dinge fallen uns im Lauf der Woche ein, über die dann gesprochen, diskutiert und gefeilscht wird. So lange, bis wir uns einig sind, wie das Teilprojekt werden soll.
Der erste Grünzeug
Dass der Rhododendron vom heimischen Balkon in die begrenzte Freiheit auf dem Campingplatz umziehen soll, stand für uns beide recht schnell fest. Wenn auch mit einem weinenden Auge. Schließlich hat er uns nun schon einige Jahre den Anblick versüßt. Aber warum eine neue kleine Pflanze kaufen und diese wieder erst groß ziehen, wenn hier eine steht, die eigentlich für den Balkon ja schon recht groß ist?
Natürlich sollte er an einen Platz, von dem wir ihn immer im Auge haben und seinen Anblick genießen können. Allerdings war genau diese Ecke ein kurzfristiger Ablageplatz und musste erst frei geräumt werden. Doch mein Mann hat dies eins, zwei, drei erledigt und auch ein entsprechendes Loch ausgehoben.
Doch nicht nur René war fleißig. Während er mit der Erde und dem Rhododendron gekämpft hat, habe ich mich einem anderen Projekt gewidmet. Wir haben uns aus mangelnder Erfahrung heraus, einen Schubkarrenersatz gekauft, der sich in der Praxis als sehr unrentabel entpuppt hat. Okay – ich habe es uns aufgequatscht, weil das Ding frauenhandlich und -freundlich aussah. Nun ja – wir wurden eines Besseren belehrt und mein Mann hatte die super Idee, dieses Etwas zu einem fahrbaren Blumenkasten umzufunktionieren. Zufällig sind mir auch zwei Pflanzen in den Einkaufswagen gehüpft. So wurde auch dieser Plan direkt umgesetzt und das Ergebnis ist ein ziemlicher Hingucker.
Tausend Kleinigkeiten
Auch umgezogen ist unser Leuchtturm von daheim. Er steht nun am Vorzelt und weist jedem Besucher den Weg. In der Nacht nicht so, da das Licht nicht mehr funktioniert. Aber im Dunkeln muss uns auch niemand besuchen.
Endlich müssen wir uns nicht mehr den Gartenschlauch der Nachbarn borgen, um etwas Wasser verteilen zu können, denn auch ein Schlauch ist bei uns eingezogen. Ich war sehr skeptisch, da diese sich-selbst-wieder-zusammenziehenden Schläuche in der Vergangenheit keinen guten Eindruck bei mir hinterlassen haben. Doch aufgrund der durchweg positiven Rezensionen von anderen Käufern haben wir ihn dann doch erworben. Und er sieht gut aus. Für einen Gartenschlauch. Funktioniert auch prima und ist verhältnismäßig leicht. Auch da hatte ich ganz andere Erinnerungen. Da kam selbst der gelbe Schlauch von nebenan mal über den Zaun lunschen 😀
Und dann lag da Zuhause seit dem Erwerb der Parzelle ein Zelt rum. Das hat René so angelacht, dass er es sofort gekauft hat, bevor wir überhaupt nur annähernd eine Verwendung dafür hatten. Das Ding zog nun auch endlich ein. Und wir haben einen tollen Einsatzbereich gefunden: aus Ermangelung an einem Geräteschuppen, steht nun dieses Zelt. Gut getarnt 😀 Für das bisschen Zeug, dass wir aktuell nur haben, passt das super. Und irgendwann einmal bekommen wir ja evtl., möglicherweise auch ein Gerätehaus.
Die Ameisen und wir
Anhand der Überschrift ist sicher zu erahnen, auf was der nächste Absatz hinausläuft: die anwesenden Ameisen mögen leider nicht nur die Wohnwagen unserer Nachbarn, sondern auch unseren.
Das erste Mal so richtig aufgescheucht haben wir die Guten, als wir die Grasnarbe im Vorzelt entfernt haben. Sie flüchteten daraufhin in die nächstbeste Gelegenheit. Leider war das unser Wohnwagen.
Einige Tipps und viel versprühtes Essig später haben sie aber eingesehen, dass es bei uns gar nicht so toll riecht wie angenommen und sie suchten sich wieder einen neuen Weg. Allerdings kommen doch immer wieder welche vorbei, um mal nach dem rechten zu sehen.
Trotzdem befolgen wir die Ratschläge unserer Campingnachbarn und entfernen auch unter dem Wohnwagen die Grasnarbe. Hätte man uns ja auch vor dem Aufstellen sagen können. So macht sich das natürlich sehr bescheiden. Aber auch unsere Nachbarn haben das erst nach ein paar Wochen vollzogen. Dann schaffen wir das auch. Bzw. René, denn er ist derjenige der nun seine schöne Zeit unter dem Wohnwagen verbringt und mit Spaten und Harke um unseren Wohnwagen gegen die Ameisen kämpft.
Ganz fertig ist es noch nicht, aber sieht schon richtig, richtig gut aus. Ein paar Zusatzböcke hat er auch gleich mal drunter gebaut. Damit uns der Wohnwagen nicht unter dem Popo wegwackelt.
Im Vorzelt wird es praktisch
Während ich hier so schreibe, meine Fotos durchschaue und in Erinnerungen versinke, fällt mir auf, dass wir doch wieder ne ganz schöne Menge geschafft haben.
Denn nicht nur außen hat sich wieder etwas geändert. Nein, auch für das Innere unseres Vorzeltes haben wir die ersten wichtigen Teile preiswert aus zweiter Hand ergattern können. Mein Mann ist da aber auch ein Meister des Feilschens.
Der Kühlschrank war uns mega wichtig, da der im Wohnwagen einfach winzig ist und nicht wirklich kühlt. Und Platz haben wir ja. Warum also nicht einen größeren hinstellen?
Und einen Schrank, eine Anrichte oder etwas Ähnliches hatte ich mir gewünscht. Einfach, damit Stauraum im Vorzelt vorhanden ist für Dinge, die im Wohnwagen einfach keinen Platz finden. Die Farbe ist nun nicht so unseres. Aber sonst ist de Schrank top. Und da das Wageninnere auch irgendwann von dem tristen Braun wegsoll, besteht auch für den Schrank die Hoffnung, dass er irgendwann in einem neuen Kleid dasteht.
Und endlich hatte ich die Möglichkeit, nachts unser Vorzelt und die angebrachten Lämpchen und Lampen zu bewundern. Dass es innen sehr gemütlich geworden ist, wußte ich ja. Aber auch von außen wirkt es sehr einladend und wir freuen uns schon auf den nächsten Abend, den wir dort verbringen dürfen.