Nun sind es also nur noch 3 Tage bis zu unserem großen Tag. Mein Schatz würde ja sagen: „Nur noch 2 Tage. Der heute zählt schon nicht mehr.“. Aber da dieser noch so jung ist, zählt er schon noch irgendwie.
Eigentlich sollte das hier jetzt also ein Artikel werden über die wundervolle Aussicht auf eine Hochzeit und der damit verbundenen positiven Vorfreuden. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn das alles so einfach wäre. Und wenn ich nicht das, was mich seit vorgestern beschäftigt, loswerden müsste.
Dank meiner Hormone ging es am Sonntag bereits los: ein Auf- und Ab der Gefühle und aufkommende Selbstzweifel. „Na danke.“ dachte ich so. Aber auch: „Lieber jetzt, als am Samstag.“ Also hieß es: durchhalten, bis es nachlässt und die Stimmungsschwankung abgeklungen ist. Wer auch damit zu kämpfen hat, weiß, dass das leichter gesagt, als getan ist. Aber ich war durchaus motiviert. Wirklich.
Doch dann kam Montag früh die Nachricht, dass unser geliebter Sunny in der Nacht eingeschlafen ist. Das war dann mal.. tja… wie sag ich das am Besten? Ein Schlag ganz, ganz tief rein. Und ich hab den Montag über keinen Weg aus dem entstandenen Tief gefunden. Meine Familie und Freunde haben sich sehr bemüht. Und doch: die Tränen und düsteren Gedanken wollten nicht verschwinden.
Als die kleine Fellnase vor 9 Jahren bei uns einzog, hat auch Niemand damit gerechnet, was er alles in unserer Familie erleben wird. Nach Stephan´s Tod haben meine Eltern Sunny bei sich aufgenommen. Und ich habe mir immer wieder schwere Vorwürfe deshalb gemacht. Und am Montag waren diese natürlich besonders groß. Ich hätte bei ihm sein müssen zum Schluß. Hab ihn aber vorher abgeschoben. So halt… Natürlich ging es ihm gut bei meinen Eltern! Und doch: er war doch unser Hund. Unser Baby. Wir waren damals alle so durch den Wind als Stephan starb und für Sunny garantiert die beste und schnellste Lösung. Und doch…
Auf jeden Fall ging es mir gar nicht gut. So richtig gar nicht. Und gleichzeitig kam das schlechte Gewissen René gegenüber. Ich sollte mich schließlich auf unsere Hochzeit freuen und hier nicht heulend in der Ecke liegen. Erklären konnte ich mich auch nicht wirklich. Zu wirr waren meine Gedanken. Zu sprunghaft. Und natürlich in einer Endlosschleife. Und: ja – es war auch nochmal ein Abschied nehmen von Stephan.
Eine sehr gute Freundin hat wunderschöne Worte dazu gefunden: „Schon mal darüber nachgedacht, dass es ein Zeichen von Stephan sein sollte? Dass du den Segen von Stephan für Samstag hast. Und er seinen letzten Beschützer für dich nun zu sich geholt hat…“ *seufz* nein, natürlich habe ich so nicht gedacht. Ich hatte die ganze Zeit nicht das Gefühl, dass es Stephan gegenüber falsch wäre oder ähnliches. Und doch ist es unendlich tröstlich. Warum auch immer. Wahrscheinlich, weil auch die nicht gedachten Gedanken da sind und eine wichtige Rolle spielen.
Gestern meinte René, es war nicht so schlimm und ich hatte schon „schlimmere“ Phasen. Aber ich selbst fand es schrecklich. Nun ja: es ist, wie es ist. Und es wird ja schon wieder besser.
In der letzten Nacht habe ich mir dann glatt 9 Stunden am Stück Schlaf geholt und nachdem ich heute früh das „okay“ auf Arbeit für noch 2 freie Tage bekommen hab, wurde das mit der Laune und der Vorfreude immer besser.
Nun muss es nur noch bis Samstag so bleiben 😉
Gestern waren wir spontan im Spreewald Kahn fahren – das hat schon mega geholfen und heute verscheuche ich die dunklen Gedanken gleich noch mit einem Kinobesuch mit Michelle. Wir lassen uns beschallen von „Mama Mia 2“. Und wehe, das hilft nicht!